Manch ein Leben gestaltet sich tatsächlich sehr spannend und dies oft dadurch, dass es von der wie auch immer definierten Norm abweicht.
Im Buch Schloss aus Glas wird genau ein solches Leben in Amerika – nämlich selbiges von der Autorin Jeanette Walls beschrieben. Sie ist unter schwierigen Bedingungen zusammen mit ihren drei Geschwistern groß geworden und man kann zu Recht darüber staunen, wie sie ihren Weg aus der misslichen Lage bahnen konnte.
Was das Buch leistet, ist eine nett erzählte Beschreibung ihrer Kindheit ohne Groll gegenüber den Eltern, die in weiten Teilen ihre Kinder sich selbst überlassen und Grundlagen, wie Geld zu verdienen oder Sozialhilfe zu beantragen, um Basics wie eine funktionsfähige Wohnung zu organisieren und Nahrung einkaufen zu können, nicht erfüllen.
Gleichzeitig vermitteln die Eltern einen Bildungsanspruch sowie eine optimistische Draufsicht auf die Lebensumstände.
Letztlich fehlt mir in der Geschichte aber der große Bogen bzw. die Einbettung des selbst Erlebten in die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, eine übergeordnete Reflexion.
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