Bovary Ballett Erlebnisbericht - www.kultur4all.de

Bovary getanzt vom Staatsballett Berlin

Ein Erlebnisbericht

Am 20. Oktober 2023 wurde die Premiere des Balletts Bovary vom Staatsballett Berlin unter anderem im Livestream gezeigt. Die Choreografie von Christian Spuck hat mir sehr gut gefallen. Fantastisch war Weronika Frodyma als Emma Bovary. Wer den Roman Madame Bovary von Gustave Flaubert kennt, weiß, dass die ganze Geschichte in einem Suizid kulminiert.

Das Staatsballett Berlin beschreibt das Ballett als ein Tanzstück. Diese Abgrenzung zu einem klassischen Ballettabend passt insofern, als dass die musikalische Grundlage nicht ein komplett durchkomponiertes Ballett ist, wie man es zum Beispiel von Schwanensee nach der Musik von Pjotr Tschaikowski kennt. Bunt gemischt wird Orchesterklang mit Gesangseinlagen und klavierbetonter Musik. Die Komponisten Camille Saint-Saëns (19. Jahrhundert), Thierry Pécou (Zeitgenosse) und György Ligeti (20. Jahrhundert) stammen aus unterschiedlichen Epochen. Aus meiner Sicht spannt die Musik den Bogen zwischen der Zeit, aus der der Roman stammt und in der auch der Roman spielt (19. Jahrhundert) und dem hier und jetzt.

Es wurden außerdem Zitate aus dem Roman eingespielt und Videosequenzen gezeigt. Videoprojektionen sind auch live in das Bühnengeschehen integriert. Im Livestream wurde zudem teils an die Tänzer und Tänzerinnen herangezoomt, was den emotionalen Ausdruck intensiver erlebbar machte. Für mich passen all diese verschiedenen Elemente gut zusammen, erzählen die Geschichte weiter und transportieren die emotionale Welt der Emma Bovary. Die lebt in der Provinz, ist mit einem durchschnittlichen Ehemann verheiratet, wünscht sich mehr vom Leben und bricht so mit Regeln der Zeit. Letztlich glücklich macht sie das nicht.

Titel: Bovary
Choreographie: Christian Spuck
Besetzung: Staatsballett Berlin

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