Erlebnisbericht
Als erstes ist es bei einer Open-Air-Veranstaltung schön, wenn man Glück mit dem Wetter hat. Das klappt auch im hohen Norden manchmal. So am letzten Samstag in Kiel, als ich mir die Oper La Traviata von Giuseppe Verdi als Open-Air-Veranstaltung im Rahmen des Sommertheaters auf dem Rathausplatz angesehen habe.
Die Oper basiert auf dem Roman die Kameliendame von Alexandre Dumas und handelt von Violetta, die als Kurtisane in ihren Kreisen angesehen ist, dieses Leben aber aus Liebe zu Alfredo, den sie auf einem Fest kennenlernt, aufgibt. Der Vater von Alfredo glaubt, ihre Vergangenheit würde den Ruf seines Sohnes zerstören und drängt Violetta, Alfredo zu verlassen. Von Anfang an zeigt sich, dass Violetta an der Schwindsucht leidet. Es gibt kein Happy-End, auch wenn Alfredo und Violetta noch einmal zusammen kommen.
Für mich war es eine klassische Inszenierung. Bühnenbild und Kostüme beließen die Geschichte im Paris des 19. Jahrhundert, so wie es Roman und Libretto erzählen. Die Musik wurde technisch verstärkt, was in Mini-Momenten auch mal versagte. Charmant waren auch die Möwen, die immer wieder laut schreiend auf sich aufmerksam machten. Das hat die Darsteller nicht weiter beeindruckt. Laura Pisani als Violetta war besonders überzeugend und hat mich emotional komplett mitgenommen. Die argentinische Sopranistin hat schon den einen oder anderen Preis gewonnen und in den letzten Jahren verstärkt ihren Weg nach Europa gefunden.
Für alle Besucher und Besucherinnen, die den Inhalt der Oper nicht (so gut) kannten, wurde vor dem 1. Akt und nach der Pause vor dem 2. und 3. Akt jeweils in wenigen Sätzen eine Inhaltsangabe durchgesagt. Außerdem wurden sogenannte Obertitel in deutscher Übersetzung angezeigt. So kann man dem geschehen auf der Bühne auch gut folgen, wenn man sich nicht stundenlang vorbereitet hat.